"Der
Großvater saß mit seinem Enkel am Lagerfeuer und beide schauten
nachdenklich in das Flammenspiel. Der dunkle Wald um sie herum warf
bewegte Schatten, das Holz im Feuer knackte, die Flammen loderten und
die ganze Stimmung wirkte wie verzaubert.
In diesem Zauber sagte der Großvater: „Die Flammen, das Licht und die Dunkelheit, sind wie die zwei Wölfe, die wir in unserem Herzen tragen“.
Und sein Enkel schaute ihn fragend, mit großen Augen an. Und wie so
oft, wenn die beiden am Feuer saßen, begann der Großvater zu erzählen.
Diesmal zuerst den alten Mythos der zwei Wölfe.
In
jedem von uns leben zwei Wölfe – ein weißer und ein schwarzer Wolf. Der
Weiße verkörpert alles was gut, der Schwarze steht für alles was
schlecht in uns ist. Der weiße Wolf lebt von Güte, Liebe und Frieden,
der Schwarze von Wut, Angst und Hass.
Zwischen beiden Wölfen tobt ein ewiger Kampf. Der Kampf zwischen Gut und Böse. Zwischen Hell und Dunkel. Der Kampf immerwährender Polarität. Das Dunkle ist das, was wir als das Negative in uns erleben: Zorn, Neid, Trauer, Angst, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Schuld, Groll, Minderwertigkeit, Lüge, falscher Stolz und vieles mehr.
Das Helle ist das, wovon wir überzeugt sind, es sei das Positive in uns: Freude, Friede, Liebe, Hoffnung, Freundlichkeit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Wahrheit. Dieser Kampf zwischen den beiden Wölfen findet in jedem Menschen statt, auch in dir und in mir; denn wir haben alle diese beiden Wölfe in uns.
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