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Plötzlich lächelt die Welt...

Sie hat sich entschieden das „Loch“ zu verlassen. 
Ihre Intuition schrie ihr zu: „Greife zu“ und sie hörte auf sie.



Der Wendepunkt war gekommen, trotz ihrer Kraftlosigkeit wollte etwas in ihr ins Leben. Mit Medikamenten und einer OP hatte sie in den letzten Jahren ihren bösartigen Tumor bezwingen können, doch ihre Nerven waren angespannt. Schnell war sie gereizt und fühlte sich ständig unter Strom…

Bestimmt keine Einzelgeschichte und doch berichte ich hier davon, weil sie ihr Leben in die Hand nahm. Voraussetzung war, dass sie auf ihre Intuition hörte und zugriff, weil es sich gut anfühlte. Und das war bei ihr in Form eines spontanen Termins als wir uns zum ersten Mal begegneten. Etwas in ihr spürte eine Chance.

So kam sie zum ersten Mal zu mir in die Praxis, noch unter großem Druck, der allerdings schon nach der ersten Behandlung kein Thema mehr war. Nach der Behandlung reagierte der Körper mit einer außergewöhnlichen Regelblutung und reinigte sich selbst. Die Lethargie und Kraftlosigkeit wich einer Gereiztheit und sogar einer immensen Wut, weil sie plötzlich die Welt anders zu sehen begann und ihr nicht gefiel, was ihr da aufging…

Tief in ihr wird ihr bewusst, dass sie immer nur für Andere da gewesen gewesen war und aber auch, dass sie das nun nicht mehr möchte. Sie bemerkt frustriert, dass für sie gar niemand da zu sein scheint. Ihre Angst jemandem zur Last zu fallen führt dazu, dass sie sich ständig zurücknimmt.

Seit sie nun den Weg zu sich selbst geht, bekommt sie nun ab und zu einen Wutanfall. Mutig und erstaunt nimmt sie dies an, auch wenn es manchmal unangenehm ist, wenn sich angestaute Wut auf einmal entlädt. Manche Menschen steigen schon an dieser Stelle ihrer Reise zu sich selbst aus, weil sie nicht verstehen oder akzeptieren können, was da geschieht.
Es kann sich aber immer nur zeigen, was sowieso in uns ist und so auch zu uns gehört. Zur Heilung gehört es wieder zu sich selbst und dem, was man in sich unterdrückt hat, zurückzukehren.

Ein blockiertes und ins Ungleichgewicht geratenes System hat die Eigenart darüber wieder ins Gleichgewicht zu kommen, indem es das festgehaltene Pendel erst einmal auf die vernachlässigte Seite schwingen lässt, bis es sich dann wieder in der Mitte einpendeln kann. Um in die Balance zu kommen ist es also für Menschen, die ihre Wut lange unterdrückt haben, immer ein gutes Zeichen, wenn sie plötzlich spüren, dass sie überhaupt wütend sein können. Um damit dann richtig umgehen zu können ist es hilfreich sich begleiten zu lassen.

In der nächsten Session (wir arbeiten 1x im Monat zusammen) taucht eine alte Enttäuschung aus Schultagen auf. Sie lernt, dass sie diese in ihrem Bauchraum als Schmerz abgespeichert hat, aber auch, dass sie sich auf ihre Weise nun davon lösen kann.

Nach dieser Session erlebt sie etwas, was wiederum ihr Weltbild verändert. Plötzlich verhalten sich auf magische Art und Weise alle Menchen um sie herum freundlich und zuvorkommend und sogar herzlich ihr gegenüber. Mit funkelnden Augen erzählt sie mir, irritiert und glücklich, was sie alles erlebt hat.

Ihre Begegnungen und Beziehungen bekommen eine neue Qualität. Sie selbst fühlt sich gelassener und dadurch entspannt sich der ganze Alltag und wird für sie schöner.

Wieder folgt sie ihrer Intuition und bittet ihren Arzt ihr Anti-Depressivum auszuschleichen. Auch dieser reagiert unterstützend und begegnet ihr auf eine guttuende freundliche Weise.

Ja-irgendetwas verändert sich, das ist ihr schon jetzt nach 3 Monaten klar geworden. Sie erkennt, dass sie wohl etwas nach außen kommuniziert hat, was auf andere Menschen bewirkt hat, sich abzuwenden und dass sie nicht das Opfer, sondern ein Teil dieses Spiels war und weiterhin ist.

Nun entstand Raum für ein weiteres belastendes Thema, das sich von ganz allein als nächstes zeigte. Wie wäre es endlich die Schmerzen, Vorwürfe und den noch vorhandenen Unfrieden der längst vergangenen Scheidung anzugehen?
Sie wollte es von Herzen.

In dieser nicht verarbeiteten Thematik lag viel gebunden Energie, die ihr in ihrem Alltag fehlte.
Mutig stellte sie sich auch diesem Thema. ...

Mit der gleichzeitig angeregten Ernährungsumstellung lernt sie in ihrem Leben wertvolle Dinge:

– wie Veränderungsprozesse geschehen können
– was sie tun kann, um sich optimal dabei zu unterstützen
– und sie darf schon jetzt wunderbare Früchte ernten, die ihr Mut machen weiter zu gehen

Der Abschied auf allen Ebenen von ihrem Ex-Mann entpppt sich als ein Thema mit vielen Facetten. Sie geht mutig Schritt-für-Schritt. So zeigt sich nach dem ersten Bereinigen, verabschieden, In Frieden bringen – Versuch, dass sie zum ersten Mal mit Wut und Unzufriedenheit nach Hause geht. Vor allem die Wut auf ihren Ex-Mann beherrscht die nächsten vier Wochen.

Es stellt sich heraus, dass sie sich selbst für diese Wut sehr verurteilt und so ein innerer Konflikt entsteht. Ich erkläre ihr, dass die Wut gebraucht wird und erst, wenn sie sie annimmt, kann sie ihr sehr viele Dienste erweisen. Wenn sie lernt mit dieser Wut konstruktiv umzugehen, kann sie ein Stück mehr “ganz” werden. Ihr wird deutlich, dass sie von Kindheit an sich geschworen hatte niemals aggressiv sein zu wollen…

In dieser Session wollen wir ein wenig mehr an die Wurzeln der Thematik, um bessere Voraussetzungen zu schaffen für ihr inneres Kind. So zeigt sich in einer Aufstellung, dass sie, wie fast alle Kinder aus dysfunktionalen Familien ihre Eltern stärkt, statt sich von ihnen Stärke geben zu lassen. Auch zeigt sich, dass das Familenschicksal, mit dem sie immer noch nicht im Frieden ist, eine Wiederholung von mindestens zwei Generationen aufzeigt. Jedes Mal hat der Mann die Familie verlassen und die Frau hat ihren Schmerz und Zorn darüber an die Kinder weitergegeben.
Und noch etwas steht erschreckend klar vor Augen.
Beide Eltern waren versteckt in der Aufstellung, aus der Position des Kindes unsichtbar.

Traumatisierte Eltern sind für ein Kind oft nicht spürbar und das, was ein Kind unbedingt braucht, die starke Präsenz und Fürsorge von Erwachsenen zu spüren, gelingt nicht und bringt die Kinderseele in große Not. Aus dieser Not heraus entwickelt es eine Überlebensstrategie, die dann u.U. bis zu dem Tag, an dem man sich das Ganze zum ersten Mal zum Beispiel in einer Aufstellung anschaut, dem Betroffenen in keinster Weise bewusst war und die Auswirkungen davon dennoch täglich die Gefühle beherrschte.

Sie gab  zwei "Riesenpakete" an ihre Eltern zurück und fühlte sich dadurch schon sofort leichter. In der Aufstellung zeigten sich auch gleich die nächsten Schritte und es war fühlbar, wie die neue Ordnung des Feldes auch im Körper begann sich neu zu sortieren… Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie die nächsten vier Wochen wieder viel erleben wird, was sie festigt und weiterbringt und dass sie weiterhin dranbleibt, weil sie sehr deutlich merkt, was sich verändert.

So hoffe ich es jedenfalls, denn das Schwierigste ist auf diesem Weg oft, dass innere Widerstände es bei einigen schaffen können, dass sie sich selbst alles mögliche einreden, nur um sich den tiefsten Monstern in sich nicht stellen zu müssen.

Wer große Probleme hat, hat meist auch große Widerstände, das kennen wahrscheinlich die meisten auch von sich selbst. Das darf auch sein, jeder hat sein eigenes Tempo. Doch mich freut es immer besonders, wenn Menschen mutig weitergehen, auch wenn es sich manchmal bedrohlich anfühlen kann.

Wer nicht weiß, was ich meine, versteht es vielleicht über das kleine Filmchen von Mr. Quantum, das ich hier auf der Startseite meiner Homepage verlinkt habe.

April 2018

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